Erstmals bei Citroen

info

Erstmals bei citroen:
1919 - Lenkrad links
1922 - Ratenzahlung
1923 - Reparaturpreisliste
1924 - Ganzstahlkarosserie
1926 - Werksbesichtigungen
1926 - Ersatzteilkatalog
1934 - Bremshydraulik
1934 - Frontantrieb
1954 - Hydropneumatische Federung
1955 - Lenkhydraulik
1955 - Scheibenbremsen vorn
1956 - LKW mit Allradantrieb
1967 - schwenkbare Scheinwerfer
1968 - Kunststoffkarosserie
1969 - elektronische Einsprutzung
1977 - vollelektronische Zündung
1984 - Bordcomputer
1985 - ABS Bremssystem
1988 - rechnergesteuerte Federung
1989 - hydraktive Federung

- Vorschlag für eine europäische Währung (1919)
- Kinderhort für Kinder der Werksangehörigen
- Betriebssport
- Kundendienststellen (das war um 1920)
- erste Durchquerung der Sahara mit Automobilen (1921-1923)
- das am schnellsten entwickelte Taxi (1922 in 24 Stunden)
- erstes Auto mit Ganzstahlkarosserie (B10, 1924)
- Austauschmotoren (1924)
- das dreizehnte Monatsgehalt (1927)
- Moteur flottant
- automatische Scheibenwischer (im SM)
- unterschiedliche Radstände in einem Auto (HY)
- den Crashtest
- adaptives Fahrwerk
- das geschüsselte Einspeichenlenkrad
- abschaltbarer Airbag
- revolutionäre Werbeideen

1934: Frontantrieb-Serienfertigung
1971: Wischer-Intervallschaltung, versenkte Türgriffe
2004: Spurassistent in Mittelklasse
Motorlager
Welche andere Marke konnte einen Regenschirm auf vier Rädern bieten? Und das mit supersoft gefederter Einzelradaufhängung rundum, einem Vierganggetriebe (1948!!!) und komfortablen Hängemattensitzen, dazu einen kleinen laufruhigen Luftboxer?

Oder einen Gangsterwagen, welcher der Gendarmerie kopfzerbrechen bereitete?

Oder eine überirdisch bekleidete Aero-Göttin, die absolut dem Frontantriebskonzept frönte, mit Glasfaserdach, Aluminiumhauben, Plexiheckscheibe und zentralhydraulischen Sicherheits- und Komforteinrichtungen.

Oder eine "Missis" mit schiefer Heckscheibe und serienmäßig rundum verknautschter Karosserie?

Oder ein Großserienauto, das fahrwerksmäßig so ziemlich jedes Fahrzeug der Luxusklasse in die Tasche stecken konnte und dessen schnüffelnd murmelnder Turbinenboxer hinter Lupenglas vergrößerte Geschwindigkeitswerte erlebbar machte?

Oder eine Majestät, die in ihrer grazilen Hülle mit gläserner Nase ein rauhes, heißes Italo-Herz trug, deren Lenkung den Fahrer glauben machen konnte, er pilotiere einen Space-Slider?

All diese Werke in ihrer Gesamtheit sind es doch, die uns faszinieren...

Wer muß da noch nach einem Moteur Flottant, einer Diravi-Lenkung und einer hydractiven Federung fragen?
Paul Mages (der übrigens nie eine Ingenieurschule von innen gesehen hat, sonst hätte er sich nach eigener Aussage niemals auf das Abenteuer "Hydropneumatik" eingelassen...) sollte eine Luftfederung konstruieren, die so leicht gebaut ist, dass sie in einen leichten Reisewagen eingebaut werden kann. Hintergrund ist, dass die französischen Straßen in den 40erjahren extrem schlecht waren und nur sehr geringe Reisegeschwindigkeiten erlaubten. Die damals verfügbaren Luftfedersysteme waren so schwer, dass sie Reisebussen und Eisenbahnfahrzeugen angemessen waren (und später solchen Panzern wie dem Mercedes 600), aber eben keinem Leichtfahrzeug wie dem geplanten D-Modell. Und eine Luftfederung sollte es sein, sie war und ist die denkbar komfortabelste Federung.
Da der Kompressor das gewichtsverursachende Element war, wurde er durch das in der Federkugel fest eingeschlossene Gaspolster und die Hydraulikflüssigkeit zum Niveauausgleich ersetzt. Dass dann viele andere Aggregate wie Bremse, Lenkung, Kupplung und Schaltung zusätzlich an die Hydraulik angeschlossen wurden, war nur konsequent, die neueste Generation der Hydropneumatik ist also ein anständiger Rückschritt.
Sogar ein ABS und eine Antiseitenneigungseinrichtung auf Basis der Hydropnaumatik hatte der geniale Autodidakt Paul Mages so nebenbei serienreif entwickelt. Diese wurden aber als einzige Ausstattungsmerkmale von den Kaufleuten gestrichen (deren heutige Nachfolger hätten das ganze wagemutige Projekt gestrichen)...
Die Hauptschwierigkeit bei der Entwicklung waren übrigens die erforderlichen Fertigungstoleranzen. Während überall der Zehntelmillimeter als unzumutbar genau angesehen war, entdeckten die Citroën-Techniker den Zweitausendstelmillimeter als Maß der Dinge. Hierfür musste eigens eine staubfreie, klimatisierte Fertigungshalle konstruiert werden.
Die Hydropneumatik ist eine originäre Citroën-Erfindung und KEINE Weiterentwicklung eines bestehenden Systems, wie z.B. die Scheibenbremse, die von Citroën-Mitarbeitern erst brauchbar gemacht werden musste.